Mittwoch, 26. September 2007

Frau - Deutsch, Deutsch - Frau

Nein, das wird kein Machoeintrag darüber wie lustig dieses kleine Büchlein von Mario Barth ist. Aus einem einfachen Grund: es ist nicht lustig. Eher ist mir heute in der Buchhandlung aufgefallen, was für einen hirnverbrannten Scheiß es mittlerweile so gibt. Ich habe mich ernsthaft gefragt wer es fertig bringt für Heftchen wie "Chef - Deutsch, Deutsch - Chef", "Arzt - Deutsch, Deutsch - Arzt" oder eben "Frau - Deutsch, Deutsch - Frau" Geld auszugeben und sowas auch noch zum Bestseller werden zu lassen. Gibts es in Deutschland tatsächlich so viele Leute, die ihren Arzt nicht verstehen? Oder versteh ich den Witz hinter dem Buch nicht? Vielleicht sollte ich mir ja auch mal zur Abwechslung die Biographie von Stefan Effenberg durchlesen.. Das Leben eines jeden Faultieres würde mich mehr interessieren..

Aber bei Büchern bleibt es ja nicht. Die meiste Zeit ignoriert man solche Dinge eigentlich, aber sobald man mal kurz stehenbleibt und in die Bücher/CD/Film - Regale guckt, muss man feststellen, dass wir schon mit viel Scheisse überschwemmt werden, die es einem immer schwerer macht wirklich gute Dinge rauszufiltern. Mittlerweile ist es ja schon so weit, dass die Scheisse als etwas Gutes getarnt auf den Markt geworfen wird. Noch passiert das allerdings auf so amateurhafte Art, dass es bis auf Fremdschämen nichts weiter hervorruft.

Ich weiß, dass die Feststellung nichts wirklich weltbewegendes ist, es kotzt mich (sicher nicht nur mich) bloß immer wieder gewaltig an. "It's a pain in the arse." würde ich als Engländer sagen.

Die Frage, die sich mir am Ende stellt, ist: Ist der Schund doch irgendwie nötig? Wie würde das aussehen, wenn es tatsächlich nur "gute" Musik/Bücher/Filme etc. gäbe? Muss man vielleicht sogar dankbar sein für den Müll?

Ich weiß ja nicht ob ich mich mit dem Gedanken anfreunden kann Stefan Effenbergs Biographie für irgendwas dankbar zu sein..

Dienstag, 25. September 2007

Danke, Friedrich!

"Wer von seinem Tag nicht zwei Drittel für sich hat, ist ein Sklave."





Wenigstens von Nietzsche gibt's noch ein bisschen Aufmunterung! :)

Samstag, 22. September 2007

Bohren & der Club of Gore

So heißt also meine letzte Neuentdeckung in Sachen Musik. Zwar gibt es die Truppe schon fast seit meinem Geburtsjahr (früher jedoch mit einer völlig anderen musikalischen Ausrichtung) , aufgefallen ist sie mir jedoch erst vor ca. einem Jahr, schätze ich. Hier und da habe ich mal diesen merkwürdigen Bandnamen gelesen, der eigentlich schon Anlass genug ist um sich das Ganze mal näher anzuschauen. Ich wusste auch, dass Bohren bei Mike Pattons Label Ipecac unter Vertrag stehen. Von diesem wiederum ist bekannt, dass es einige schräge Vögel beherbergt, deren Musik gegenüber jede norwegische Black Metal Kapelle absolut massentauglich wirkt. Entweder Patton, der Mann der bei Auftritten schon mal ein Schlückchen Eigenurin zu sich nimmt, höchstpersönlich (Mr. Bungle, Fantômas) oder Exoten wie The Locust, die ganz gerne auf Insekt machen.

Vor einigen Tagen wurde ich auf mein ISIS Shirt angesprochen und bekam die Empfehlung doch mal etwas von Bohren & der Club of Gore zu hören. Da dieser Name irgendwo in meinem Gedächtnis rumgeisterte, tat ich es.




Obwohl sie bei Ipecac unter Vertrag sind, würde ich nicht sagen, dass Bohren - die übrigens aus Mühlheim kommen - extrem abgefahren Klingen. Klar, sehr massentauglich ist es nicht aber dennoch nicht abgefahren sondern eher interessant. Es lässt sich wohl am besten als eine Mischung aus Jazz und Ambient mit einem Hauch Düsternis beschreiben ("Horror-Jazz" liest man hier und da) . Vor allem ist es aber nichts für Hörer, deren Ohren bei langsamem Songaufbau vor Langeweile abfallen und die von minimalistischer Musik eh nichts halten.

Es mag sich vielleicht nich so anhören aber die Lieder sind nicht unbedingt schwer zugänglich (zumindest nicht bei "Black Earth") und eignen sich hervorragend zum Einschlafen, Zug fahren oder einfach nur zum Zuhören. Es ist auf jeden Fall Musik, die sich nicht nebenbei hören lässt und absolute Aufmerksamkeit fordert bzw. auf sich zieht.





Hier gibt es noch ein kurzes aber interessantes Interview mit zwei Bandmitgliedern, das sich größtenteils umd das 2005 erschienene "Geisterfaust" dreht.




Bohrenundderclubofgore.de

Myspace

Dienstag, 18. September 2007

Ein neues Kapitel..

Bevor mein elendes Dasein als nutzloser Möchtegernstudent oder auch Teilzeit - Aktenschlampe mich völlig in die Abgründe des Wahnsinns und der Langeweile treibt, habe ich beschlossen einen neuen Anlauf in der "Blogosphäre" (Ja, das ist ein feststehender Begriff) zu wagen.

Nachdem meine Festplatte endgültig den Geist aufgegeben hat und meine Musikresourcen, bis auf das Häufchen auf dem MP3-Player, die CDs und die Platten, sich somit stark verringert hatten, war ich sehr von meinen Büchern abhängig. Heute zum Beispiel, erwies es sich allerdings als ziemlich schwierig den ganzen Tag mit einem Buch auf dem Bett zu liegen und sich nicht wie der nutzloseste Haufen vorzukommen. Nicht, dass mich jemand falsch versteht: Ich genieße es absolut nichts zu müssen (bis auf die Aktenschlampe zu mimen und regelmäßig zum zu Training gehen)und die Möglichkeit zu haben meine Zeit nach meinen Vorstellungen einzuteilen! Und ich weiß, dass diese Situation so schnell nicht wieder eintrifft und ich hab im Prinzip auch so ein Gefühl als ob es die beste Zeit meines Lebens ist/sein müsste (es kann doch nicht nur noch abwärts gehen!?). Aber irgendwie hätte ich es doch noch lieber wenn die Uni Dortmund sich erbarmt mich in den Studierendenkreis aufzunehmen.

Anscheinend ist der reguläre Mensch nicht mehr fähig zu leben wenn er nicht einen großen Teil des Tages mit Arbeit oder anderen Pflichten beschäftigt wird. Mysteriös ist es natürlich, dass die meisten Leute sich aber genau darüber beklagen. Keine Freizeit, kein Hobbies, nur Arbeit, schlafen, essen, ficken, fernsehen. Aber das am Fließband. Die Quintessenz des Ganzen ist, dass Menschen eigentlich Angst haben sich von den Ketten zu lösen, von denen sie sich so eingeschränkt fühlen und zu der besagten Fließbandscheisse gezwungen werden. Sie ketten sich selber an, nicht umgekehrt. Sowas in der Art habe ich mal irgendwo gelesen und in dieser heutigen Situation ist es mir deutlich geworden. Wenn man mal ein durchschnittliches Leben ganz grob durchstrukturiert, bleiben einem auf einmal nicht mehr die vielen Möglichkeiten, die man zu haben scheint. Ich lasse mich aber auch gerne eines Besseren belehren, falls das jemand liest und bei den vorherigen Sätzen protestieren muss.

Aber ich will (noch) nicht weiter abschweifen, denn auch nutzlose Slacker brauchen ihren Schlaf um am nächsten Tag wieder durch ein Versicherungsbüro schlurfen und Akten von A nach B bringen zu können.

Passende Worte zum Abschluss habe ich nicht. Scheiß der Hund drauf..