Sonntag, 20. April 2008

Bielefeld Destruction - 17.04.08

Ich verstehe gar nicht, warum Bielefeld so von der Welt abgeschnitten ist. Jedenfalls hatten wir unsere liebe Mühe mit öffentlichen Verkehrsmitteln hin und zurück zu kommen. Besser gesagt: Wir hätten gehabt. Um Mitternacht den letzten Zug zu nehmen, um dann bis 4 Uhr morgens in Hamm auf den Anschlusszug zu warten, erschien uns dann doch nicht gerade reizvoll. Um 01:30 einem Schwertransport 20 km weit mit 60 km/h hinterher zu fahren war aber auch nicht gerade schön. Egal. Vorab: Die Fahrt hat sich absolut gelohnt. Das Forum in Bielefeld erwies sich als ziemlich gute Location. Sehr kompakt, man stand überall ziemlich nah an der Bühne, die Bands waren gut zu hören, der Soundbrei blieb aus. Da ich ein miserabler Schätzer bin, könnte ich mit vermuteten 200 (+/- 50) Zuschauern übelst daneben liegen. Aber ich schmeiß einfach mal diese Zahl in den Raum.



Musikalisch war die ganze Veranstaltung ein Genuss. Als Anheizer waren Jakob und The Austerity Program da. Von beiden Bands hatte ich noch nie etwas gehört, musste im Laufe des Abends dann aber feststellen, dass Jakob eine exzellente Truppe sind und The Austerity Program zumindest mal interessant.

Jakob, das Trio aus Neuseeland, spielten sehr schöne und atmosphärische Musik Richtug Post-Rock wie Caspian oder Gregor Samsa. Leider verpassten wir den Anfang, aber die letzten Songs haben gereicht um zu überzeugen. Mir hat es sehr gefallen, ich habe aber auch "Langweilig" Rufe gehört. Die Meinung kann ich absolut nicht teilen, aber macht euch ruhig ein eigenes Bild, falls ihr Interesse habt.


Die zweite Band des Abends war sehr eigenwillig und bestand aus einem Bassisten, einem Gitarristen und einem Drumcomputer. Ich hab mich die ganze Zeit gefragt ob der Schlagzeuger eventuell nicht da sein konnte und die Band einfach die Spuren aufgenommen hat um sie per Playback abzuspielen. Dem ist aber nicht so. Hm, ein paar Worte zu The Austerity Programm aus New York.. Vertrackt, schwer zugänglich, der Gesang spaltet sicher auch die Lager. Aber zwei Musiker, die ihre Sache sehr gut beherrschen und innovative Musik machen.

http://www.myspace.com/theausterityprogram

Die mächtigen ISIS zerlegten dann wirklich das Forum. Die Setlist bestand aus ganz alten und härteren und neueren, atmosphärischeren Songs. Eine sehr gut gemischte Setlist:


  1. Dulcinea
  2. So Did We
  3. The Red Sea
  4. Grinning Mouths
  5. Not in Rivers, but in Drops
  6. Holy Tears
  7. The Beginning and the End
  8. Hive Destruction
  9. Carry
Das war das dritte mal, dass ich ISIS sehen durfte und ich denke es war auch das beste Konzert. Das erste war im Bürgerhaus Stollwerck, in Köln. Das zweite auf dem Hurricane, um 12 Uhr morgens. Der Auftritt im Forum war einfach super, da die Halle so kompakt war, dass die Energie wirklich überschwappte. Vor allem bei Songs wie Hive Destruction, Dulcinea oder dem grandiosen So Did We. Aber auch die ruhigen Momente kamen sehr schön zur Geltung.


Desweiteren hat mich, wie immer, Sänger und Gitarrist Aaron Turner absolut begeistert. Der Mann hat so eine unglaubliche Stimme (natürlich nicht im Stile eines Opernsängers) und geht dermaßen steil auf der Bühne! ISIS sind einfach Macht. Eine der großartigsten Bands, die ich kenne. Ein Blick in Turners Texte lohnt übrigens auch.

Hier noch zwei Videos zum Abschluss. Ein Auszug aus der Sendung "Tracks" - eine Mischung aus Interview und False Light live in Paris - und dem neuen Video zu Holy Tears.
Gute Nacht!





1 Kommentar:

Julia hat gesagt…

ich weiß warum bielefeld so von der welt abgeschnitten ist: bielefeld gibt's doch gar nicht! ;)
http://www.tagesschau.de/schlusslicht/meldung210850.html